Autoren mögen es nur ungern zugeben, aber die optische Qualität des Buch-Covers ist zuweilen wichtiger für die Kaufentscheidung der Leser, als der Inhalt. Wie im richtigen Leben entscheidet eben der erste Eindruck.
Diese Erkenntnis führte auch bei Reiter der schwarzen Sonne zu einem langwierigen Findungsprozess in Sachen Cover-Gestaltung.
Von der Idee zum Entwurf
Dabei spielten neben den Kosten (natürlich immer ein zwingendes Kriterium) die Stimmung und dessen Ausgestaltung eine wichtige Rolle.
Wie kam es also zur nun vorliegenden Version des Umschlages?
Zunächst einmal stand die Frage im Raum, wer oder was zu sehen sein soll, schließlich soll nicht zu viel verraten werden – zugleich aber auch neugierig machen.
Die Entscheidung eines Artworks in Schwarz-Weiß folgte aus der Prämisse mit dem Spielbuch an vergangene Erfolge aus den 80ern (man mag es Klischees nennen) anzuknüpfen. Schließlich hätte man ein Buch mit quietschbuntem, modernem Cover auf den Markt werfen können. Wenig originell wie wir fanden.
Da die allgemeine Grundstimmung und nicht zuletzt der Titel des Buchs düster ist, entschieden wir uns für ein überwiegend schwarzes Cover. Wichtige Aspekte der Geschichte sind zudem der Mond und mächtige Drachen – diese Elemente waren somit ebenfalls gesetzt. Folgerichtig sollte der auf einem Drachen reitende Held vor dem Vollmond zu sehen sein.
Ausarbeitung und Feinschliff
Zur Spiel 2011 wurde Reiter der schwarzen Sonne zum ersten Mal offiziell vom Mantikore-Verlag auf seine Liste für geplante Neuerscheinungen gesetzt. Dazu wurde ein Flyer produziert, der auf der Messe in Essen verteilt wurde. Dazu erstellte Rich Longmore eine erste Zeichnung, die mit einem markanten Mond versehen wurde.
Dieses Artwork diente rund ein halbes Jahr als Vorlage für weitere Werbemaßnahmen und Auftritte im Internet, wie der Facebook-Gruppe als Gruppenfoto.
An dieser Stelle übernahm Fufu Frauenwahl, ein Könner der Schwarz-Weiß-Zeichnungskunst, die weitere Ausarbeitung.
Auf Grundlage der ersten Version und weiteren inhaltlichen Details zu Hauptcharakter und Drache wurde das Grundmotiv nun stilistisch überarbeitet, wie die Länge des Horns oder die Waffe des Helden.
Nun ging es an den Feinschliff. Der Drache sollte gleiten und der Charakter sollte seine Waffe präsentieren.
Elemente, wie die Wolken und die Haut des Drachen kamen erst in der dritten Phase hinzu, nachdem klar war, dass es ein Umlauf-Cover werden soll (sich das Motiv über Vorder- und Rückseite sowie dem Buchrücken erstreckt).
Fufu hatte letztendlich die grandiose Idee, das Reitergespann durch die Wolken brechen zu lassen, was dem Motiv eine weitere Dynamik verleiht.
In der letzten Fassung wurde die Flugkurve etwas steiler und die Wolkenbewegung erinnern stärker an Flammen, was die Assoziation zur „schwarzen Sonne“ verstärken soll.
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